Christiane 42 J. (Reiterin)
Im letzten Jahr fragte mich meine Tierheilpraktikerin, ob ich nicht vor irgendwas Angst hätte. (Wie bitte?) "Ich hab da einen Nachbarn, der kann Angst auflösen!" (Ja genau...) Nichtsdestotrotz hab ich natürlich geantwortet: Spinnen - wie es bei vielen der Fall ist. Also sollte ich Andreas anrufen und einen Termin ausmachen.
Etwas später fiel es mir dann ein: Ich reite seit ca. 30 Jahren und das auch nicht schlecht, aber wenn ich mit meinem/einem Pferd über irgendetwas drüber springen soll, ist Feierabend. Blanke Panik macht sich breit und das, obwohl ich wirklich reiten und rein technisch sogar springen kann. Aber die Angst ist so groß, dass ich nicht mehr klar denken kann. Und ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich anstellen und übertreiben. Es half die ganzen Jahre nichts: kein gutes Zureden, kein Druck von außen, kein immer wieder versuchen. Es ging mit viel Training immer mal eine kurze Zeit besser. Sobald ich eine Pause gemacht habe, war es wie vorher.
Aber Andreas meinte, das könne er wohl auflösen. Gesagt, getan. Termin vereinbart und direkt für den darauf folgenden Tag die erste Springstunde mit meinem Pferd abgemacht. Das war am Mittwoch. Andreas sollte Freitag kommen. Mir war die folgenden 3 Tage hundeelend mit der Aussicht Samstag springen zu müssen. Und ich rede hier nur über kleinste Hüpfer von 50 cm... Ich konnte nicht mehr schlafen vor Angst und mir war dauerhaft schlecht. Und dann kam er! Der Freitag und Andreas...
Was auch immer diese Stunde mit ihm und das Löschen und neu Programmieren meiner "Festplatte" bewirkt hat, mir ging es direkt danach wirklich gut. Der Gedanke an die Springstunde ließ mich plötzlich kalt. Ich konnte schlafen, sogar frühstücken, mein Pferd in Ruhe fertig machen und zum Unterricht fahren. Und ich konnte tatsächlich springen ohne in Angststarre zu verfallen, die Hindernisse anreiten mit klarem Kopf, die Linie anvisieren und einfach reiten. So als stünden gar keine Sprünge im Weg.
Auch, wenn das niemand ernsthaft nachvollziehen kann, für mich löst sich ein riesiger Knoten und ich bin Andreas wahnsinnig dankbar. Sicher werde ich niemals ein richtiger Springreiter werden und über 1,20 m und mehr springen, aber endlich kann ich mein Pferd abwechslungsreich trainieren und vielleicht auch mal den einen oder anderen Baumstamm im Gelände mitnehmen.